„From walking home and talking lows
Seeing chirps in evening clothes with
From nervous touch and getting drunk
To staying up and waking up with you…“
James Bay ist nicht nur erst 24 Jahre alt, er ist dazu auch bereits Gewinner des BRITs Critic’s Choice Award 2015 und damit einer der heißgehandeltsten Newcomer des noch jungen Jahres. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass ich mir sein Debüt-Album „Chaos And The Calm“ (erschienen am 20.03.2015) einmal genauer anhören wollte. Das und die Tatsache, dass die Single „Hold Back The River“ bereits erfolgreich im Radio auf und ab gespielt wird.
Der Sound erinnert trotz seiner britischen Herkunft eher an den Soft-Rock der Vereinigten Staaten. Man spürt bei up-tempo Stücken wie „When We Were On Fire“ schon fast den heißen Wüstenwind im Gesicht, schmeckt den Staub in der sirrenden Luft. Rein optisch reiht sich James Bay in die derzeit trendige Hipster-Riege ein, jedoch bringt er dazu wenigstens auch Talent mit. Die gut durchdachten Rhythmen und die Instrumentalisierung erinnern eher an Scott Grimes oder Bruce Springsteen, als an inseltypische Klänge. Gepaart mit dieser unverwechselbar hohen und überraschend kraftvollen Stimme ergibt sich jedoch eine sehr einzigartige Mischung, die in Balladen wie „Let It Go“ und „Scars“ Gänsehaut verursacht. Spätestens bei der Symbiose zwischen Herzschmerz-Lyrics und eingängigem Beat wie in „Craving“ oder „If You Ever Want To Be In Love“, wippen die Füße automatisch im Takt. Ein Tipp am Rande: um die instrumentelle Perfektion in vollen Zügen genießen zu können, sollte der Tonträger laut und auf einer hochwertigen Anlage gehört werden. Denn nur dabei wird offenbart, wie raffiniert die Basslinie schwingt, wie liebreizend die Gitarre seufzt. Die Komplexität überzeugt letztendlich auch mich. Es ist nicht nur schnöder Liebestand, der da zusammengepresst wurde, es sind kleine Kunststücke, die entdeckt werden wollen.
Durchweg gelungene Platte, auch wenn ein paar wenige schwächere Ausreißer wie „Collide“ dabei sind, die jedoch nicht wirklich weh tun. Die Grundmelodien ergeben eine Einheit, Herr Bay hat sich deutlich auf einen eigenen Sound eingelassen, den er abwechslungsreich variiert. Somit ist auch der Wiedererkennungswert hoch und der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft ist gelegt. Wir dürfen gespannt sein, was uns von dieser Neuentdeckung noch alles erwartet.
M.F.
Tracklist:
Craving
Hold Back The River
Let It Go
If You Ever Want To Be In Love
Best Fake Smile
When We Were On Fire
Move Together
Scars
Collide
Get Out While You Can
Need The Sun To Break
Incomplete
James Bay – Chaos And The Calm
VÖ: 20.03.2015
Toller Artikel (bzw. generell guter Blog)!
Lg 🙂
Vielen Dank!! 🙂