Florence + The Machine – How Big, How Blue, How Beautiful

 

 

„Hey, look up!

You don’t have to be a ghost

Here amongst the living.

You are flesh and blood!

And you deserve to be loved and you deserve what you are given.

And oh, how much!…“

 

 

Ja, das Album ist nun schon eine ganze Weile draußen. Aber ich kann dennoch nicht umhin es mit einem, wenn auch verspäteten, Beitrag zu würdigen. Florence + The Machine hatten schon auf ihren Vorgängeralben einen dicken Haufen Kracher und einige der Songs werden immer zu meinen Lieblingsliedern zählen. Mit „How Big, How Blue, How Beautiful“ hat sich die englische Band jedoch selbst übertroffen. Eröffnet wird es mit einem vor Kraft strotzenden „Ship To Wreck“, das mehr als typisch aus den Lautsprechern schallt. Im folgenden „What Kind Of Man“ wird man zunächst sanft an bereits bekannte Songs erinnert, dann in einer Art marschmäßigen Hymne zum Mittanzen aufgefordert. Der Song zum Albumtitel trudelt da schon harmonischer und eher beschwingt dahin, auch wenn die unverwechselbare Stimme der Sängerin Florence Welch generell unglaubliche Kraft in jeden Klang legt. Die zackigen Takte ziehen sich durch nahezu das gesamte Album, weshalb es sich perfekt als Hintergrundmusik zu sportlichen Aktivitäten eignet, aber auch zum rasanten Fahren durch sommerliche Landschaften. Mit „Various Storms & Saints“ und „Long & Lost“, welche zur Abwechslung mal einen ruhigeren Weg einschlagen, ist auch die Träumerei an einem kühlen Herbstabend abgedeckt. „Caught“ entführt das innere Auge in einen romantischen Liebesfilm, in dem ein junges Paar verliebt im Bett kuschelt, die Sonne auf einer duftigen Blumenwiese genießt oder auf einer Schaukel an einem alten Baum herumalbert. Mein Liebling ist jedoch mit Abstand „Third Eye“, dessen Chor-Begleitung und geklatschter Rhythmus es besonders hervorheben. Dieser Song bringt so viel Positivität an den Hörer, schreit sie ihm geradezu ins Gesicht – wer da nicht mitgerissen wird, ist selber Schuld. „St Jude“ hat seinen musikalischen Stil bereits im Namen für alle offensichtlich: wie ein Kirchenlied wogt es dahin, sanft und anmutig, klar und rein. Das Finale „Mother“ holt einen noch einmal kurz zum musikalischen Thema des Albums zurück und bildet einen grandiosen Abschluss. Für mich das Beste Florence + The Machine Album bisher und definitiv mehr als eine Kaufempfehlung. Kein Lied muss geskipped werden, tut sich störend hervor oder tanzt aus der Reihe. Endlich mal wieder eine rundum gelungene Platte. Weiter so, Florence!

PS: Wer die Deluxe-Version ergattert, bekommt noch die nicht minder guten „Hiding“, „Make Up Your Mind“, Demo-Tracks von „Which Witch“, „Third Eye“ und „How Big, How Blue, How Beautiful“ oben drauf. Es lohnt sich! Mit „Hiding“ ist ein absoluter Ohrwurm mit angenehm hoch gesungenem Refrain geboren. „Make Up Your Mind“ trabt gut voran und reiht sich nahtlos in das restliche Album ein. Und auch „Which Witch“ mit seinem klatschenden Takt ist makellos – es wirkt beinah wie ein leidenschaftliches Musical mit Bigband. Ich verneige mich noch einmal vor so viel Perfektion und überlasse das Album nun Eurem kritischen Gehör. Genießt es.

 M.F.

Tracklist:

Ship To Wreck

What Kind Of Man

How Big, How Blue, How Beautiful

Queen Of Peace

Various Storms & Saints

Delilah

Long & Lost

Caught

Third Eye

St. Jude

Mother

 

Florence + The Machine – How Big, How Blue, How Beautiful

Island Records Group, VÖ: 29.05.2015

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