Ich habe in Bremen zum ersten Mal eines Eurer Konzerte besucht und war schlichtweg begeistert. Diese Energie, der ganze Laden hat gebebt – wie fühlt sich das von der Bühne aus an, wenn man schon als Zuschauer Gänsehaut bekommt?
Wenn man einmal auf der Bühne stand, egal ob vor 10 oder 10.000 Leuten, ist es danach sehr schwierig dieses Gefühl mit irgendetwas anderem zu vergleichen.
Als I Heart Sharks Newbie muss ich die Frage stellen, bitte verzeiht mir: Warum eigentlich Haie und nicht Delfine? Und was hat das Ganze mit den pinkfarbenen Blumen auf dem Keyboard zu tun?
Haie sind gefährlich aber wunderschön. Vielleicht heißt „I Heart Sharks“ Risiko einzugehen und dadurch etwas Tolles zu erleben.
Wie seid Ihr überhaupt zur Musik gekommen? Liegt das familiär im Blut oder habt Ihr Euch alles selbst erarbeiten müssen?
Das kommt meistens von unseren Eltern. Unsere musikalische Ernährung als Kinder war eine Mischung aus Bowie, Depeche Mode und Björk.
Welcher Song kommt für Euch live am besten und warum?
„Wolves“ oder „Animals“. Wir können sie mittlerweile richtig spielen.
Es kam einem beim Konzert fast so vor, als würdet Ihr am liebsten die ganze Zeit im Publikum spielen. Wie kam es dazu, dass Ihr Euch so direkt ins Getümmel stürzt, statt wie so viele andere Künstler lieber auf Distanz zu bleiben?
Wir haben am Anfang nur Houseparties gespielt, irgendwo in einer Ecke, oder im Treppenhaus. Es war Chaos. Wir sind einfach nie aus diese Attitude rausgewachsen.
Craig war bereits länger mit Euch auf Tour, jetzt ist er auch ein vollwertiges Mitglied der Band geworden. Wie kam es dazu?
Ich kenne Craig schon länger. Seine Band waren früher die Dauerrivalen von meiner Band, als wir alle noch zur Schule gingen. Er hat mir vor ein paar Jahren auf Facebook geschrieben, ob er nicht nach Berlin ziehen und bei uns mitspielen soll. Wir fanden die Idee witzig, und jetzt ist er hier.
Ich persönlich habe Euch damals bei Circus HalliGalli gesehen und direkt mal reingehört. Hat Euch das viel Zulauf gebracht und wie wichtig sind solche Marketing-Aktionen und Social Media heutzutage, um alles zum Laufen zu bringen / zu halten?
Ganz wichtig – aber noch wichtiger ist ständig man selbst zu sein. Heutzutage wollen alle gleich sein, das ist aber langweilig.
Gab es eine merkliche Weiterentwicklung bzw. Veränderung in der Zusammenarbeit beim 2. Album?
Jetzt sind wir mit der 3. Platte fertig. Das letzte Album haben wir mit Joseph Cross produziert, der sonst noch HURTS und The Courteeners macht, und er brachte schon einen anderen Sound mit sich. Jetzt produzieren wir wieder selbst, und das fühlt sich noch richtiger an.
Müssen wir weitere 5 Jahre auf Nachschub warten oder habt Ihr schon Pläne für neue Aufnahmen?
Die neue Platte heißt „HIDEAWAY“ und kommt am 11. November. Surprise!
Mittlerweile sind wieder viele Musiker extrem gut untereinander vernetzt und supporten sich gegenseitig, wie in den guten alten Zeiten. Mit wem würdet Ihr gern mal die Bühne bzw. das Tonstudio teilen und kreative Ideen zusammenwerfen?
Tom Vek – für seine brutale Energie, Friendly Fires – für die Lebensfreude, ARY – für ihre Stimme. Und Flume kann das gerne alles remixen.
Bei BBC werden öfter Cover von verschiedenen Künstlern präsentiert. Würdet Ihr sowas auch gern mal machen und wenn ja, wen würdet Ihr gern covern?
„Never Tear Us Apart“ von INXS.
Eure Truppe ist ja ziemlich multikulti. Gibt es da kulturelle Unterschiede auf Tour, wie Kaffee vs. Tee, englische Höflichkeit vs. deutsche Direktheit oder Smalltalk vs. tiefgründige Gespräche?
Es geht meistens ums Essen. Craig und ich raffen das deutsche Essen nicht so ganz – Mettigel? Currywurst? Wir verstehen aber Schnitzel.
Bringt Ihr Euch in den Pausen zwischen den Gigs gegenseitig Deutsch bzw. Englisch bei oder ist es mehr learning by doing?
Ich werde ständig von den anderen korrigiert. Craig kann aber auf Deutsch Kippen bestellen.
An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön an Euch, ich werde ab jetzt auf jeden Fall Dauergast bei Euren Gigs im Norden sein. Macht weiter so und weiterhin viel Erfolg!
Das Interview führte Maria
Das Video zur neuen Single „Walls“ (VÖ: 23.09.2016), könnt Ihr hier bewundern.
