Wie seid ihr zur Musik gekommen?
Frederik: Also bei mir war das eigentlich so, dass ich auf irgendwelchen Kartons rum gehauen habe und dann hat mein Vater mich irgendwann zum Schlagzeuglehrer geschickt. Das war auch relativ früh, mit fünf oder so, glaube ich. Also mit Schlagzeug habe ich erst angefangen und die anderen Instrumente sind dann dazu gekommen. Ich spiele noch Gitarre und Klavier, das habe ich mir eigentlich selber beigebracht. Das Lustige ist, Finn, also der Gitarrist und ich sind Cousins und wir haben früher schon eine Punkrock-Band gehabt, in der wir mit acht oder zehn gespielt haben. Aber wir haben uns dann wieder aufgelöst und dann Giant Rooks gegründet.
Und das passt nun besser zu euch als Punkrock?
Frederik: Ja… Nee, das war eher Deutsch-Punk/Rock vor 10 Jahren und unser Hit war glaube ich „Stop The Global Warming“ (lacht) und „Atomkraftwerke sind doof“.
Wenn ihr Lieder schreibt, was kommt zuerst: die Lyrics oder die Musik?
Frederik: Also zu 90 Prozent erst die Musik und dann die Lyrics.
Und macht ihr das eher zusammen oder jeder für sich?
Frederik: Die Lyrics schreibt zum größten Teil Finn und ich auch ein bisschen. Und ja, das Musikalische ist meistens dann so meine Idee und damit geht’s in den Proberaum und jeder probiert es dann an seinem Instrument so ein bisschen aus.
Jonathan: Jeder bringt so seine Ideen ein bisschen mit rein, was er für Vorschläge hat oder sagt den anderen „Hey, probier doch mal das aus!“ und dann versuchen wir gemeinsam quasi so einen Song zu formen. Im Grunde genommen machen wir es schon zusammen.
Habt ihr damit gerechnet, dass ihr so gut ankommt? Ihr habt ja nun auch schon den Newcomer Award gewonnen.
Frederik: Es ist sehr schwierig. Also ich hatte auf jeden Fall als es los ging ein gutes Gefühl. Es ist nicht so, dass wir schon seit Ewigkeiten Freunde sind, aber wir haben uns halt zusammen getroffen, um Musik zu machen und sind dadurch beste Freunde geworden. Bei den ersten Proben hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl, dass das irgendwie alles gut zusammen passt. Das mit dem „Newcomer Award“ ist natürlich schon sehr, sehr krass. Wir sind jetzt auch für den „New Music Award“ in Berlin nominiert worden. Also, der NRW Award war halt nur in NRW und der in Berlin ist halt national von den Radiosendern organisiert und wir treten dann für 1Live und NRW an.
Dann viel Glück, dass ihr den auch noch gewinnt! Seid ihr trotzdem noch aufgeregt, wenn ihr Konzerte spielt?
Frederik: (lacht) Danke! Ja, also man ist ja immer aufgeregt. Das gehört auch dazu und es ist auf jeden Fall wichtig, dass man so einen Adrenalinstoß hat. Es gibt natürlich Gigs, bei denen ist man ein bisschen mehr aufgeregt. Wie zum Beispiel der Gig heute, da es für uns ein sehr wichtiges Ding ist und das Reeperbahnfestival ist so ein wichtiges Festival. Aber bei jedem Gig ist es eigentlich immer das Gleiche. Wir geben immer gleich viel Gas.
Jonathan: Und die Aufregung ist ja dann im Grunde das, was ein Konzert zu spielen immer so besonders macht. Als Zuschauer nimmt man das gar nicht so wahr. Wenn man selbst die Musik darbietet, dann ist es nochmal was ganz anderes. Wenn man da mit seinem eigenen Gefühl und selbst auf der Bühne steht, dann ist man natürlich ein bisschen aufgeregt, aber es gehört auf jeden Fall dazu. Das macht es irgendwie aus.
Was wäre noch so ein Festival, wo ihr unbedingt spielen wollen würdet?
Frederik: National das Haldern Pop Festival, weiß nicht ob du das kennst. Wir haben da sogar schon mal gespielt, aber das war nicht so ein gelisteter Gig, sondern ein improvisierter Gig. Das Orange Blossom Special Festival finde ich auch richtig schön hier in Deutschland. International gibt’s unzählig viele also Sziget Festival zum Beispiel oder das Glastonbury, Best Kept Secret und das Eurosonic Festival. Es gibt eigentlich so viele Hammerfestivals, in den USA natürlich das Coachella.
Jonathan: Die haben halt auch so ein eigenes Standing, so einen gewissen Ruf. Das Glastonbury zum Beispiel ist ja irgendwie immer in weniger als einem Tag ausverkauft und es sind mehrere hunderttausend Leute dort. Das ist irgendwie so was Eigenes, mit eigenem Standing und das ist schon ziemlich cool.
Wir sind große Fans von Mixtapes und Playlisten. Was sind eure Lieblingssongs für…
…Liebeslied?
Frederik: Tom Odell „Another Love“… oder? Ach, es gibt so viele!
Jonathan: Ich weiß es jetzt gar nicht so, also ich finde James Blake – „Limit To Your Love“ schön. Das ist ein Feist Cover, aber ich weiß gar nicht, ob es ein Liebeslied ist.
…nächtliche Autofahrt?
Beide: The War on Drugs – „Red Eyes“ (lachen)
Jonathan: Immer, wenn wir zusammen nachhause fahren, kommt das sofort.
Frederik: Das ist unser Roadlied, das passt perfekt!
Jonathan: Das ist unser ewiger Klassiker unter anderem.
…Strandmusik?
Frederik: Mac deMarco? Ben Howard vielleicht… ja, so die beiden würde ich sagen.
…Festival?
Frederik: Also, es gibt so ein Festivallied, wo ich gerne mal dabei wäre und das ist „Wake Up“ von Arcade Fire. Das hat so Chorgesang am Anfang, den singen dann alle Leute mit und das ist ziemlich cool. Das ist so glaube ich das Lied.
…Liebeskummer?
Frederik: Tom Odell passt dazu natürlich auch gut.
Das Interview führte Julia